Heute ein Apfelbaum

 „Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, so würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“

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Der Baum wird gepflanzt – mit dabei Pastor Lüdtke, Kirchenvorsteher und die Sippen- und Meutenführer unserer Gruppe.
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Ansprache, bevor der Baum gepflanzt wurde.

Während unser Stammesführer dieses Zitat in seiner Ansprache verwendete, regnete es auf die Abordnung des Kirchengemeinderates, der den Baum als Geschenk für das diesjährige Jubiläum übergab. Das zehnjährige Jubiläum ist nur minder der Grund für das Treffen. Es ist viel mehr die Zukunft, weshalb man sich zusammen gefunden hat. „Der gute Baum, der Früchte bringt und dessen Blätter nicht verwelken: So stelle ich mir unsere Pfadfindergruppe vor. Jede und jeder bekommt bei uns die Möglichkeit, einen Platz in der Gruppe zu finden und sich mit all seinen Gaben und Talenten frei zu entfalten.“, sagte Moritz Keppel.

Auch Pastor Lüdtke freut sich über unsere Pfadfinderarbeit als Bereicherung der Jugendarbeit in seiner Gemeinde.

In diesem Sinne sind wir voller Zuversicht, dass die Welt morgen nicht untergeht, sondern uns eine verheißungsvolle Zukunft bevorsteht.

Hier findet sich der Wortlaut der Ansprache:

Baumpflanzaktion anlässlich des zehnjährigen Jubiläums der Schönberger Pfadfinder. 

 „Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, so würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.‘ – diese Worte werden dem Reformator Martin Luther in den Mund gelegt. Allerdings lässt sich über die Historizität dieser Worte trefflich streiten – die ersten schriftlichen Nachweise über diese Worte gehen erst auf das Jahr 1944 zurück.

Nun wird die Welt morgen sicherlich nicht untergehen. Und wir haben ja auch kein schlimmes Ereignis zu feiern, sondern ein freudiges: Wir befinden uns bald am Ende unseres Jubiläumsjahres. Seit 2005 gibt es nun wieder eine Pfadfindergruppe an unserer Kirchengemeinde. Seit zehn Jahren leben wir als lebendige christliche Gemeinschaft zusammen. Was uns verbindet, ist das Pfadfinderversprechen: ‚Im Vertrauen auf Gottes Hilfe verspreche ich, Gott zu dienen, dem Nächsten zu helfen und das Pfadfindergesetz zu erfüllen.‘ und uns verbindet die Freude daran, unsere Zeit sinnvoll mit Kindern und Jugendlichen zu verbringen.

Aber warum wollen wir nun heute einen Baum pflanzen? Martin Luthers Wort gibt uns hier einen guten Hinweis: es ist die Hoffnung auf ein Leben in Gottes Gegenwart. Auch wenn die Welt bald unterginge – Luther glaubt fest an das Leben: das Leben eines Baumes, der Frucht bringt, aber auch das ewige Leben, welches wir bei Gott finden. Und so lassen sich auch in der Bibel viele Geschichten finden, in denen Bäume und das Wachstum und Fruchtbringen entscheidende Rollen spielen.

Bereits im Alten Testament, in der Schöpfungsgeschichte (Gen 2), begegnen uns zwei Bäume: Der Baum des Lebens und der Baum der Erkenntnis. Ganz so gut geht die Geschichte dann aber doch nicht aus. Adam und Eva müssen das Paradies verlassen. Aber: Gott wendet sich nicht von ihnen ab, sondern bleibt an ihrer Seite. Dieses Versprechen gilt bis heute.

Und auch der Beter des Psalters verwendet den Baum als Sinnbild für gutes Leben. So schreibt er in Psalm 1:

‚Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen – der ist wie ein Baum, gepflanzt an Wasserbächen, der seine Frucht bringt, zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht. Und was er macht, das gerät wohl.‘

Und im Matthäusevangelium spricht Jesus über das Tun des göttlichen Willens. Dort sagt er: ‚So bringt jeder gute Baum gute Früchte.‘ (Mt. 7,17)

Leben, Weisheit, die gute Tat, in der Nähe Gottes sein – so lassen sich vielleicht die drei genannten Bibelstellen miteinander verbinden.

Der gute Baum, der Früchte bringt und dessen Blätter nicht verwelken: So stelle ich mir unsere Pfadfindergruppe vor. Jede und jeder bekommt bei uns die Möglichkeit, einen Platz in der Gruppe zu finden und sich mit all seinen Gaben und Talenten frei zu entfalten. Und mich persönlich macht es dann stolz und, dass es unsere Gruppe nun schon seit zehn Jahren gibt und sie viele starke Persönlichkeiten hervorgebracht hat. Ich freue mich über jeden Wölfling und Pfadfinder, der durch die Pfadfinder mutiger wird und mehr Selbstbewusstsein gewinnt und dann hilft, wo er kann. Und auch freue ich mich über unsere ansehnliche Zahl an Gruppenleitern, die sich Woche für Woche die Mühe machen, Gruppenstunden und Aktionen vorzubereiten und durchzuführen.

Meinen Pfadfindern wünsche ich nun alles Gute und Gottes Segen – für die nächsten zehn Jahre und darüber hinaus.“

 

PH 01.12. Baum pflanzen
Probsteier Herold 01.12.

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